Im Kiental führen die Bauern die Kühe von der Alp ins Tal zurück. Ich sehe sie an meinem Fenster vorbeiziehen: Stolz, schön geschmückt und souverän-gemächlich. Berner Oberländer halt. Das erinnert mich immer daran, dass nun ein anderer Raum und eine andere Zeit beginnt.
Der Weg in die Stille ist ein festlicher Weg. Auch wenn wir die Fülle des Sommers verlassen, wartet auf uns jemand, den wir manchmal vor lauter Fülle vergessen: wir selbst. Raum und Zeit mögen endlich oder unendlich sein - wenn es gegen den Winter zu geht, sind sie eine ganz konkrete Frage an mich: Gebe ich mir den Raum, um mir selbst zu begegnen? Nehme ich mir die Zeit, um
diese Begegnung zu würdigen?
Das Gespräch mit mir selbst mag manchmal bitter und manchmal süss sein. Immer steht die Frage vor mir: Was am Guten mag ich behalten, was am Überflüssigen mag ich loslassen.
Dann sind Raum und Zeit nicht mehr abstrakt, sondern gehören mir.
