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Von Stacheln und Strahlen
Nahtoderfahrene erzählen, dass es nicht so schön war, in den Körper zurück zu kehren. Die Welt tut weh, sie ist eng, kalt und dunkel im Vergleich zu der "anderen", sagen sie. Sie wollten im Licht bleiben. Denn irgendwann begegnen wir hier dem Schmerz - nein, es ist anders: irgendwann begegnen wir der Welt, dem Leben, und es schmerzt.

Wir können diesem Schmerz ausweichen, und das tun wir natürlich auch oft. Wir weichen aus und bilden Stacheln aus, damit Welt und Leben uns nicht mehr verletzen können. Das ist vernünftig. Was dabei aber geschieht, ist, dass wir mit dem Schmerzempfinden auch unsere Berührbarkeit verlieren. Das Wesen kommt als lebendige Erfahrung nicht mehr durch die Stacheln hindurch.

Nicht das "Du", nicht der Prinz muss sich aber durch die Dornensträucher kämpfen und uns wachküssen. Nein, wenn wir wach sein wollen, müssen wir selber den Schmerz zulassen, den unsere Erfahrungen mit dem Leben und der Welt mit sich bringt. Durch den Schmerz werden wir geweckt - zu Berührbarkeit, zu Empathie und zum Weg menschlicher Reifung. Wir müssen den Schmerz nicht suchen, aber achten. Dann werden wir geweckt zu dem Licht, von dem die Nahtoderfahrenen erzählen. Dieses Licht ist nicht nur "nachher", es ist in uns.

Es ist dieses Licht in uns, das wir schützen wollen mit den Stacheln. Es ist unsere Würde, unsere Grösse, unsere Liebe, unser Strahlen. Vom Licht her gesehen mag die Welt eng, kalt und dunkel sein. Genau deshalb hat uns der Engel auf die Erde geschickt, um das Licht hierher zu bringen. Wir sind das Licht, und wenn wir Schmerz und Freude nicht alleine tragen müssen, verwandeln sich Stacheln in Strahlen.

Bei Fragen bin ich gerne für Dich da.


Herzliche Grüsse

Thomas Primas, Programmleiter

 

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