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Wie der Apfel auf den Baum kommt
Wir kennen alle die Geschichte, dass Isaac Newton die Schwerkraft entdeckte, als ihm im Garten unter dem Apfelbaum ein Apfel auf den Kopf fiel. John Ruskin, ein Zeitgenosse Newtons, bemerkte dazu: "Faszinierend, aber eigentlich interessiert es mich viel mehr, wie der Apfel überhaupt dort hinauf gekommen ist."

Zur gleichen Zeit lebte in Frankreich ein Forscher mit dem Namen Jean-Henri Fabre. Nachdem er unzählige populäre Schulbücher über Chemie, Botanik, Arithmetik, Astronomie, Landwirtschaft und andere Themen verfasst und 20 Jahre Physik unterrichtet hatte, suchte er sich eine eigene freie Forschungsstätte. Ein Labor konnte er sich nicht leisten, aber er fand auf dem Land ein Haus für seine grosse Familie und ein kleines Stück Wiese dazu. Da war also sein lange ersehntes Labor: er wurde Insektenforscher.

In seinen "Souvenirs Entomologique" (Erinnerungen eines Insektenforschers) findet sich eine schöne Geschichte über seine Forschungen an Grillen. Grillen erzeugen mit ihren Hinterbeinen einen uns alle bekannten Ton. Darwin war hoch in Mode, und dieses Zirpen wurde damals als Paarungsverhalten gedeutet. Aber Fabre hatte nach monatelanger Beobachtung einen Verdacht. Er holte seine ganze Familie, Frau und zehn Kinder, aus dem Haus in sein "Labor", und sie sollten alle Kochtopfdeckel mitnehmen, die sie finden konnten. Er reihte zuerst seine Familie auf, dann einige Grillen auf einem Zweig am Boden. Und jetzt - Kommando: Macht Lärm! Die Kinder voller Begeisterung auf den Topfdeckeln. Aber die Grillen machten keinen Wank. Zweiter Versuch, dritter Versuch. Keinen Wank machten sie. Fabre strahlte, sein Verdacht hatte sich bestätigt: die Grillen sind absolut taub. Und da sie taub sind, kann das Zirpen nicht zur Paarung oder Revierverteidigung dienen. Aber weshalb zirpen sie dann? Fabres eindeutige Schlussfolgerung: sie zirpen aus reiner Freude.

Fabre hat Recht. Auch wenn die moderne Wissenschaft seine Annahme nicht bestätigen konnte, wissen wir alle, die wir schon in die Augen des Lebens - in die von Babies, Partner, Klienten - geschaut haben, dass es stimmt: Grillen zirpen aus reiner Freude und die Äpfel kommen aus Freude auf den Baum. Wie konnten wir das nur vergessen?

Die Lebenskraft im Menschen lässt sich nicht zwingen. Wenn wir sie durch unsere therapeutische Arbeit zu Wachstum, zu Einheit und zur Freude einladen, folgt sie gerne. Dieses Prinzip ist für Ayurveda, Systemische Aufstellungen und für alle Körpertherapieformen zentral.


Bei Fragen bin ich gerne für Dich da.


Herzliche Grüsse


Thomas Primas, Programmleiter

Jean-Henri Fabre


 

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